RED RAIN - Die Geschichte von Luna
(la/hc) Den RUNNER'S RESORT Data Haven habe ich anläßlich des bevorstehenden Erscheinens dieser Geschichte eingerichtet. Ich staunte nicht schlecht, als plötzlich Luna, die mir vor über sechs Jahren die Ereignisse von TEARS IN RAIN berichtete, nach langer Zeit wieder Kontakt mit mir aufnahm und um ein Treffen bat. Aus diesem einen Treffen wurden viele und die folgende Story ist das sorgfältige Destillat stundenlanger Audioaufnahmen, in denen Luna mir ihre ganze Geschichte erzählte. Sie ist ein brisanter Insider-Bericht und tragisches Geständnis zugleich. Eine Enthüllung, die Geschehnisse und Gestalten der Historie des Osnabrücker Plexes im allgemeinen und des Ostbunkers im besonderen in einem ganz neuen Licht erscheinen läßt. Und sie ist eine Demaskierung all jener, für die der Zweck noch immer die abscheulichsten Mittel heiligt. Neben Lunas glaubhaftem Zeugnis belegen auch zahlreiche andere, mir vorliegende Beweise die Richtigkeit ihrer Geschichte. Danke für dein Leben, Luna. Auch wenn du dich geirrt hast. Und mein Versprechen habe ich gehalten.
"Manchmal kommt es mir so vor, als wäre dies alles jemand anderem passiert. Fast wie eine Geschichte, die ich mal gehört habe. Es ist schon eine gewisse Ironie, daß mein Bruder an jenem 28. Februar 2099, dem Tag, an dem ich ihn seit meinem Weggang nach Karlsruhe 2091 das erste Mal wieder traf, genau dieselben einleitenden Worte benutzte, um mir seine Geschichte zu erzählen. Wir sind als zwei von drei Geschwistern einer Exec-Familie in Osnabrück aufgewachsen. Ich war die Jüngste, das Nesthäkchen, und mein Bruder das mittlere Kind. Beide sind wir wohl nicht annähernd das geworden, was unsere Eltern sich für uns vorgestellt hatten: Ich ging in den Süddeutschen Bund, um Tänzerin zu werden und endete als Hure und Datendiebin. Mein Bruder politisierte sich, riß von Zuhause aus und lebte in einem besetzten Haus in Belm-Schinkel. Bei unserem Wiedersehen nach acht Jahren hatten wir beide zwar die Liebe unseres Lebens gefunden, aber ebenso durch fremde, konzerngeführte Hände wieder verloren. Der Wind trieb mich nach Tomcats Tod also zurück in meine Heimatstadt und zu meinem Bruder, der ähnliches erlebt hatte. Genauso wie ich benutzte er schon lange nicht mehr seinen alten bürgerlichen Namen, sondern nannte sich "Carlos". Er war ein Leutnant der Roten Volksarmee (RVA) geworden, der leitende Offizier des Bezirkskommandos Osnabrück.
Ich kann heute, nach fast sieben Jahren als Volksarmistin unter dem Kommando meines Bruders, nicht mehr sagen, ob ihn oder mich wirklich einmal abstrakte politische Motive auf unseren gemeinsamen Weg gebracht haben oder ob wir nur zwei Geschwister waren, die ein konkretes Bedürfnis nach sehr persönlicher Rache verband, und die das Schicksal wieder zusammenführte. Wahrscheinlich war es wohl etwas von beidem. An jenem Tag aber, als ich meinen Bruder wiedersah, gab das Versprechen, seinem "Schwesterchen", wie er mich immer liebevoll nennt, die Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die er für sich selbst nicht mehr finden konnte, den Ausschlag. Ich wurde Mitglied der RVA-Kommandoebene. Und mich trieb die Gewißheit, eines Tages Tomcats Mörder, Steinbrück von Yikosama Medicine, stellen und bestrafen zu können. Damit die Liebe meines Lebens endlich Frieden finden würde.
Vom allerersten Tag meiner damaligen Ankunft in Osnabrück wich mir ein schwarz-weißer Kater nicht mehr von der Seite, er war immer in meiner Nähe. Meine besondere Gabe und die tiefe Verbundenheit zu Tomcat bestätigten mir das, was ich vermutete. Er war es. Sein Geist, der keine Ruhe fand. All die Jahre habe ich geglaubt, daß er mich in meinem Streben nach Rache für ihn unterstützen, ja bestärken und stets daran erinnern wollte. Ich lag so falsch. Ja, er fand keine Ruhe. Aber nicht, weil er auf Rache wartete, sondern weil er wußte, daß ich einen Weg eingeschlagen hatte, der sinnlos war und mich und andere ins Unglück stürzen würde. Er fand keinen Frieden, weil ich meinen eigenen nicht finden wollte.
Seitdem Carlos und ich nach Jahren voller Leid und Lügen beschlossen hatten, der Wut und dem Wahnsinn der RVA den Rücken zu kehren, auszusteigen und ein neues Leben zu beginnen, habe ich den Kater nicht mehr gesehen. Und nachdem ich den Entschluß faßte, HellCat unsere Geschichte, die des Bezirkskommandos Osnabrück und des Bezirksdistrikts Belm-Schinkel zu erzählen, finde ich bei jeder Rückkehr in unser kleines Versteck eine tote, von einer Katze erlegte Maus vor der Tür. Ihr Blut ist wie der Rote Regen, der jahrelang auf unser Leben und Osnabrück fiel. Und Tomcats Botschaft, daß ich endlich den Weg eingeschlagen habe, der ihm und mir den Frieden bringen wird, den wir gemeinsam zu seinen Lebzeiten nicht finden konnten.
Der Regen hat aufgehört. Meine Tränen habe ich vergossen. Jetzt ist es Zeit für die Wahrheit. Für Tomcat, unseren Sohn, meinen Bruder und all jene, die unter meinem viel zu langen Marsch durch den Roten Regen zu leiden hatten oder in ihm gestorben sind.
Und die mir vielleicht irgendwann vergeben können...
ANFANG
Als Carlos mich in das Bezirkskommando Osnabrück aufnahm, bestand der harte Kern, einschließlich meines Bruders und mir, aus einem halben Dutzend Volksarmisten. Das war Ende März 2099, nur einen Monat nach unserem Wiedersehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits im fünften Monat schwanger. Ich trug Tomcats Sohn in mir. Für jede Mutter ist ihr Kind etwas ganz besonderes und einzigartiges, aber man kann sich wohl vorstellen, daß der Sohn eines Schamanen und einer paranormal Passiven wie mir mehr als nur in einem banal genetischen Sinn das Erbe seines verstorbenen Vaters sein würde. Ich hütete ihn wie jede werdende, liebende Mutter wie mein Allerheiligstes. Dennoch wollte ich, auch und gerade für ihn, meinen Beitrag zum Kampf der Volksarmee leisten.
Das Kommando bewegte sich bereits damals unter der Tarnung einer Runner-Gruppe mit der Bezeichnung "Vagabonds" in den Schatten der Friedensstadt. Ende Juli 2098 hatte Carlos drei Genossen der Volksmilizen den Überfall auf einen Geldtransport der Securitas GmbH in Osnabrück befohlen, die eine stattliche Summe erbeuteten und dabei versehentlich einen Wachmann erschossen; das fand seinerzeit sogar Aufnahme in den allianzweiten Terrorabwehr-Bericht der Sichtec AG, weil einer der drei Genossen als RVA-Sympathisant registriert war und leider seinen Fingerabdruck am Tatort hinterließ. Dieses Geld bildete den Grundstock für unseren Kampf gegen die "drei Säulen wirtschaftlicher, politischer und kriminell-bourgeoiser Macht" nach der vorgegebenen Linie des Zentralkommandos (ZK). Den Schwerpunkt bildete die dritte, weil am leichtesten anzugreifende Säule: Wir wollten "Ordnungsmacht des Volkes" werden, die Menschen von der Kriminalität der Syndikate und Gangs befreien. Unsere Wahl für ein Operationsgebiet fiel auf den Distrikt Belm-Schinkel, da er unter den Kriminellen umkämpft und vom Friedensrat des Plexes sich selbst überlassen war.
Unser erster Schritt bestand darin, Stützpunkte und Geldwaschanlagen in Belm-Schinkel einzurichten. Mir wurde die Aufgabe zuteil, einen der bekanntesten Treffs der Schattenszene Osnabrücks zu infiltrieren: Den Ostbunker. Etwas, das ich trotz oder gerade wegen meiner Schwangerschaft und meines Hintergrundes leisten konnte: Wer würde schon hinter einer schwangeren Ex-Hure, die gerade ihren Schattengefährten verloren hatte, eine linientreue RVA-Terroristin vermuten? Als Ziel hatten wir die dritte Ebene des Bunkers ausgesucht, wo der schmierige Vince in seinem XXX-Shop residierte. Ich tauchte in die lokale Szene ein, schaltete zur Tarnung ein Gesuch nach Ladenfläche in RUNNER'S RESORT und Carlos erledigte einen Monat später, pünktlich zum Tag der Arbeit, den schmutzigen Teil der Sache. Vince wurde von uns "hingerichtet", weil wir seinen Laden wollten. Was in der Kommandoerklärung stand war zwar nicht falsch, aber eben auch nicht der wahre Grund. Kurz darauf gelang es mir als eine von wenigen, den persönlichen Kontakt zu HellCat herzustellen, dessen Gesicht damals noch so gut wie niemandem in der Schattenszene bekannt war. Er hatte großes Interesse an Tomcats Geschichte und bei einem Treffen erzählte ich sie und übergab HellCat die Audiotagebücher und anderen Dokumente. Natürlich wußte ich, daß dies meine Tarnung in der Szene noch glaubhafter machen würde, aber hier war es im Gegensatz zur "Hinrichtung" von Vince umgekehrt: Ich erzählte Tomcats Geschichte, weil ich sie erzählen wollte.
Am 01. Juli 2099 konnte ich schließlich die Eröffnung von "Lunas Kramladen" bekanntgeben.
Zwei Tage später wurde Tomcats Geschichte unter dem Titel TEARS IN RAIN veröffentlicht.
Und am Tag darauf erblickte unser Sohn das Licht der Welt.
Meine erste Mission im Auftrag der RVA war abgeschlossen. Im Ostbunker baute ich schnell ein recht gutes Verhältnis zum Boss Igor Malenkov und den Ostratten auf, lernte Krijsi, Hack und Slay kennen. Und natürlich Brain, das so ewige wie liebenswürdige Bunker-Maskottchen. Damals hatte das Bezirkskommando noch gut funktionierende Verbindungen zu den Russen und zumindest Igor war einigermaßen darüber im Bilde, was sich in der dritten Ebene seines Bunkers wirklich abspielte. Carlos meinte dann nach ein paar Wochen, daß ein Taliswaren-Laden allein nicht Tarnung genug wäre und so fand ich schließlich Serge als Unterpächter, der mit seinem Sex Shop gewissermaßen Vinces Erbe antrat, eine gute zusätzliche Fassade abgab und sich allerhöchstens über meine vielen nicht zahlenden Besucher und ihre Pakete wunderte.
Alles verlief nach Plan. Bis zum 18. September 2099.
STERNSTUNDEN
Es war kein Geheimnis, daß wir, die RVA, das Geld aus dem Securitas-Überfall geraubt hatten. Heute weiß ich, daß der Verlust eines erheblichen Teils des Geldes von der Securitas GmbH nie angezeigt worden war. Dabei handelte es sich offensichtlich um Schwarzgeld, das irgendjemand wiederbekommen wollte und sich dabei sowohl des dubiosen Privatdetektivs Gregor Brand als auch eines naiven Aktivisten der Anti-Konzern-Vereinigung (AKV) mit dem Namen "Red Star" bediente. Beide überfielen zusammen mit ein paar Rookies, die später sogar ernsthaft Igor in seinem eigenen Bunker entführen wollten, eine Gruppe unserer Volksmilizen, denen wir einen kleinen Teil des Geldes zur Aufbewahrung übergeben hatten. Carlos kam persönlich in den Ostbunker, wo Red Star und die Rookies sich nach dem Raub zurückgezogen hatten, verhörte sie in unserer Geschäftsfassade und stellte ihnen ein Ultimatum zur Rückgabe des Geldes. Die Rookies erledigten sich kurz darauf selbst, aber Red Star tauchte unter. Wir hätten diese Sache wohl besser vergessen sollen, schließlich ging es nur um ein paar Tausender. Aber wir konnten so eine Dreistigkeit nicht auf uns sitzen lassen. Und so kam es zu unserer peinlichsten Niederlage.
Bereits ein paar Tage später zeigte unser "Fahndungsaufruf" Wirkung: Ein abgebrochener Schauspieler und Möchtegern-Rockstar namens Lance L'Etoile, der sich seinerzeit im Bunker-Umfeld aufhielt, bot uns an, Red Star auszuliefern. Wir vermuteten eine Falle und zogen eine sichere, langfristige Operation dem vermeintlich schnellen Erfolg vor. Dazu bedienten wir uns zum ersten und auch letzten Mal professioneller Runner. Carlos heuerte über RUNNER'S RESORT als "Schmidt" eine Gruppe Schattenläufer an und vereinbarte mit Lance ein Treffen, zu dem er Red Star mitbringen sollte. Was nach einem ganz simplen Run aussah, entwickelte sich am 14./15. Mai 2100 zu einem Verwirrspiel vieler Parteien, in dessen Folge Red Star entkommen konnte und wir viele wertvolle Kämpfer an die Sichtec verloren. Es ist schon komisch, das jetzt demjenigen zu erzählen, der damals zu Red Stars wichtigsten Helfern gehörte und ihn schließlich über seine Kontakte aus Osnabrück herausschleuste. Vom doppelten Spiel des Lance L'Etoile, der sich den Helfern zum Schein angeschlossen hatte, wußte aber auch HellCat bis jetzt noch nichts.
Nach der verlustreichen Affäre um Red Star mußten wir uns neu formieren und Carlos brauchte mich mehr und mehr für diverse Aufgaben, so daß mir mit Kind und Kommandoaufgaben kaum noch Zeit für den Laden im Ostbunker blieb. Ich suchte also ganz einfach nach einer unbeteiligten Aushilfe und traf am 15. Juni 2100 zum ersten Mal Zwille. Wie sich später noch zeigen sollte war es eine geradezu schicksalhafte Begegnung. Jedenfalls stellte ich sie ein und seitdem führte sie den Kramladen de facto alleine. Auch im übrigen Bunker kamen neue und gingen alte Gesichter. Igor ließ sich kaum noch sehen und setzte Sergej Dragow als seinen Statthalter ein. Ostratten-Chefin Krijsi war mit einem ihrer Lover abgehauen und Hack trat die Nachfolge an. Antiq wurde zweiter Hausmeister, nachdem Brain bei Red Stars Flucht fast gestorben war und nach einer Spendensammlung in der Szene im Krankenhaus wieder zusammengeflickt wurde. Styx begann mit einem Türsteher-Job seine Bunker-Karriere und schließlich fanden auch Zuhälter Frog und sein Star Kitty Kunt den Weg in die lokalen Schatten, deren pulsierendes Zentrum der Ostbunker wurde.
Und ich war ein Teil davon. Dann kam der 20. September 2100.
UNRUHEN
In der Zwischenzeit hatten wir, die RVA, unseren Einfluß in Belm-Schinkel soweit ausgebaut, daß wir neue Volksmilizen rekrutieren und den Distrikt mit regelmäßigen "Volkspolizei"-Streifen überziehen konnten. Die Russen respektierten uns und wir wurden zu einer festen, einflußreichen Größe. Und dann sahen wir, daß unsere Stunde gekommen war. Als wir erfuhren, daß sich am Pfeiffenbrink-Stadion in Belm-Schinkel eine wütende Volksmenge versammelt hatte und gegen die Vernebelungstaktik des VfL Osnabrück hinsichtlich des verschwundenen Spielmachers und Plex-Idols Peter Netzer demonstrierte, war Carlos der erste von uns, der es aussprach. Ein Aufruhr stand bevor. Und wir mußten ihn für unsere Zwecke nutzen, die Wut der Massen in die von uns gewünschte Richtung lenken. Wir entschieden uns, eine Eskalation herbeizuführen, um das Eingreifen der Sichtec zu provozieren und damit den Haß der Belmsker auf das System unseres Gegners zu schüren. Und dann die rettende Lösung des Problems zu sein, das wir mit geschaffen hatten.
Der Brandsatz auf den Vorstandsvorsitzenden wurde von einem unserer Volksmilizionäre geworfen. Carlos war einer der Heckenschützen, die danach das Feuer eröffneten. Als ich die Rakete auf den ersten Stock des Vorstandsgebäudes abschoß merkte ich noch nicht, daß ich genau das tat, gegen das ich eigentlich kämpfen wollte. Ich behandelte Menschen wie Schachfiguren und opferte sie ohne Nachdenken und ohne Reue für die eigenen Zwecke, für ein vermeintlich höheres Ziel. Die Opfer der Netzer-Unruhen waren auch unsere Opfer. Opfer der RVA. Meine Opfer. Es war genau so, wie HellCat es seinerzeit schon vermutet hatte: Wir nutzten gezielt den Haß des Volkes, das jede neue Ordnung in seiner völlig aus den Fugen geratenen Welt willkommen heißen würde. Diese Ordnung waren wir, die RVA. Unsere Ausgangssperre nach dem Abflauen der Unruhen wurde respektiert, wir konnten sie durchsetzen und damit die Macht übernehmen.
Es war der Anfang des Bezirksdistrikts Belm-Schinkel. Doch zunächst hielt Carlos ein Versprechen.
RACHE
Nach den Netzer-Unruhen konnten wir, die RVA, uns vor Bewerbern für die Volksmilizen kaum retten. Einige der altgedienten Milizionäre stiegen in die Kommandoebene auf und so fand Carlos Zeit, nach Hinweisen auf Steinbrück von Yikosama Medicine, Tomcats Mörder, zu suchen. Wir gingen damals noch davon aus, daß er seine Haftstrafe wohl abgesessen hatte und Carlos machte einen ehemaligen Bediensteten der Justizia AG in Nürnberg ausfindig, der regelmäßigen Kontakt zu Steinbrück hatte und bereit war, für ein kleines Honorar Infos über dessen aktuellen Aufenthalt zu geben. Das Treffen sollte in einer kleinen autonomen Enklave im Süddeutschen Bund stattfinden: Dem Herzogtum Sulzbach, einem totalitären Konzern-Alptraum, der von der Conrad Corporation beherrscht wurde. Carlos und ich machten uns also mit zwei weiteren Volksarmisten als "Runner-Team 'Vagabonds'" auf den Weg gen Süden. Unser Wunsch nach Perfektion ging so weit, daß wir zur Tarnung sogar einen Auftrag annahmen, der in der Beschaffung von Daten aus einer alten, stillgelegten Forschungsanlage bestand. Hätte man uns erwischt, so wären wir zumindest "nur" als Kriminelle behandelt worden. Doch es kam sowieso alles ganz anders.
Unser Informant brachte das Kunststück fertig, sich in diesem bis ins Detail jeder kleinsten Lebensäußerung reglementierten Überwachungsstaat von einer marodierenden Gang gefangen nehmen zu lassen und bat natürlich UNS telefonisch um Hilfe. Genauer gesagt: Um Lösegeld, das seine Entführer verlangten. Uns war es im Prinzip gleich, da wir ohnehin mit Ausgaben rechneten, und die Gangster verlangten zum Glück auch nicht mehr für unseren Informanten als der für seine Informationen. Die Übergabe verlief reibungslos und so erhielten wir die Neuigkeit, daß Steinbrück keineswegs entlassen war, sondern wohl immer noch in Haft saß. Irgendwo, an einem geheimen Ort. Aber viel mehr wußte unser Informant auch nicht. Außer Spesen war also nicht viel gewesen und so beschlossen wir, tatsächlich noch unseren Tarnauftrag durchzuführen, damit wir zumindest ohne finanzielle Verluste aus der Sache heraus kamen. Das war leider keine gute Entscheidung.
Wir fanden heraus, daß die stillgelegte Forschungsanlage mal in genau jener Kneipe beheimatet war, in der wir auch übernachten wollten. Sogar die alten Netzwerk-Anschlüsse konnten wir ausfindig machen. Doch als wir sie angezapft hatten, verursachten wir damit einen Kurzschluß und lösten ein altes Sicherheitssystem aus, das den ganzen Laden abriegelte. Und dann sahen wir, womit dort einst in der Kelleranlage geforscht worden sein mußte: Mit lebenden Menschen, die nun zu einer Art Unleben mutiert waren und über uns und alle anderen Kneipengäste herfielen. Es war gespenstisch, aber wir schafften es schließlich irgendwie und ohne Verluste, das Sicherheitssystem im Keller zu deaktivieren und dem Alptraum Sulzbach zu entkommen. Sogar unser Auftraggeber zahlte, da wir ihm mitteilen konnten, keine alten Daten gefunden zu haben.
Was aus Steinbrück wurde erfuhren wir nicht mehr. Wir hatten seine Spur verloren. Vielleicht wurde er von seinesgleichen kaltgestellt und verschwand wie so viele andere. Damals ließen mir diese Ungewißheit und das ungestillte Bedürfnis nach Rache keine Ruhe. Und das Erlebnis in der alten Anlage bestärkte mich noch in meinem Haß gegen die Konzerne, die selbst vor Menschenversuchen nicht zurückschreckten. Heute ist mir klar, daß nichts falscher war, als Steinbrück zu dämonisieren. Ja, er hatte Tomcat auf dem Gewissen, aber er war nicht schlimmer als andere seiner Sorte. Nur ein kleines, unbedeutendes und austauschbares Bauteil in einem unmenschlichen System. Sein Ende durch meine Hand hätte nichts verändert und mir alles andere als Frieden gebracht. Aber so weit war ich damals noch nicht.
Und so stürzte ich mich als getriebener Racheengel wieder in den bewaffneten Kampf.
TSCHEKA
Bereits im November nach den Netzer-Unruhen überraschte uns, die RVA, meine Aushilfe und Ostratte Zwille mit einem Schritt, den damals viele, aber nur abseits des Ostbunkers, unternahmen: Sie ging auf uns zu und zeigte Interesse für unseren Kampf. Carlos übernahm, zunächst nur per Cybernet, ihre Betreuung. Und es war schnell klar: Sie wollte mehr, suchte ein Ziel, einen Sinn. Wir rekrutierten sie als Tschekistin, als unsere Agentin im Ostbunker. Nach der üblichen Sicherheitsphase entschieden wir, daß sie soweit war: Am 08. Juli 2101 trafen wir, die Kommandoebene der RVA, uns mit ihr in einer der konspirativen Wohnungen. Zwille war damals ziemlich erstaunt, als ich ihr die Tür öffnete. Zwar gaben wir uns ihr gegenüber nach der üblichen Masche nur als "Runner im Auftrag der RVA" aus, aber mit mir hatte sie auch in diesem Zusammenhang nicht gerechnet. Meine Tarnung im Ostbunker funktionierte.
Ich muß zugeben, daß ich Zwille bis dahin immer unterschätzt hatte und nur das kleine naive Mädchen in ihr sah. Doch das war sie nicht. Sie war und wurde eine Volksmilizionärin im besonderen Auftrag und mit fester ideologischer Schulung, die wir ihr an diesem Tag und in der Folgezeit gaben. Und auch ihre Tarnung blieb intakt. Bis zuletzt, zumindest im Ostbunker und in der Öffentlichkeit. Aber dazu komme ich noch.
Zwille lieferte uns seitdem wertvolle Informationen aus dem Ostbunker und seinem Umfeld und es gab, mal abgesehen von unserem Hauptquartier, zu dieser Zeit keinen Ort in Belm-Schinkel über dessen Innenleben wir besser informiert waren. Es sollte sich bald zeigen, wie wertvoll dieser Umstand für uns war.
Es kam zu großen Veränderungen. Im September 2101.
KRIEGSGEWINNLER
Schon seit Sergej Dragow das erste Mal im Ostbunker auftauchte wußten wir, die RVA, daß er sich nicht mit der Rolle als Igors machtloser Handlanger zufrieden geben würde. Zusammen mit seinem Geschäftspartner und Freund Frog schien er eigene Pläne zu schmieden. Als Igor dann bei einem seiner wenigen Besuche anläßlich Sergejs Geburtstag völlig überraschend seinen Rückzug aus dem Geschäft erklärte, rechneten alle, auch wir, mit einer Machtübergabe an Sergej und seiner Ernennung zum neuen Paten von Belm-Schinkel. Doch die Russen hatten andere Pläne. Oberboss Pjotr Putin machte seine rechte Hand Jewgenij zum neuen Paten und als dieser den Bunker persönlich übernehmen wollte, entschied sich Sergej zur Rebellion, tötete Jewgenij und sagte sich von den Russen los. Der neue Unterweltkrieg begann.
Sein Ausbruch hatte zwei entscheidende Folgen: Die auch uns bis dahin unbekannte Verbindung zwischen Cosa Nostra und Koyoten wurde offenbar und wir entschieden uns, Sergejs Aufstand zu unterstützen, um den Aufsteiger der Osnabrücker Schattenszene von Anfang an unter Kontrolle und damit eine beherrschbare Marionette zu haben. Als Dragow mit seinen Schattenrebellen floh, riegelten wir den Ostbunker ab, um zwei Botschaften zu übermitteln: An die Russen, daß wir uns jetzt als die Partner mit der Richtlinienkompetenz verstanden, und an Dragow, damit er wußte, an wen er sich wenden mußte, wenn er wieder ins Geschäft kommen wollte. Beide Nachrichten wurden verstanden. Unser Verhältnis zu den Russen verschlechterte sich und mit Dragow und seiner neu gegründeten Mafia-Familie schlossen wir einen Deal ab, der Silvester 2101 zur Neueröffnung des Ostbunkers von unseren Gnaden führte. Wir hatten Sergej im Sack. Auf der anderen Seite aber schlossen sich die Russen und Italiener zusammen. Wir ahnten damals noch nicht, daß dies den Anfang vom Ende bedeutete.
Zwei Umstände muß ich in diesem Zusammenhang noch erwähnen: Carlos und ich wissen bis heute nicht, wer hinter dem Überfall auf den Ostbunker am Tag vor Dragows Rebellion gesteckt hat, bei dem Slay von Unbekannten erschossen wurde. Was Carlos damals Hack auf Anfrage übermittelte, nämlich ein angeblich internes Russen-Komplott, war eine gezielte Desinformation. Und die kleine Sicherheitskraft Pinkett hatten wir entführt, um Sergejs Handlanger Bostoc von einer engeren Zusammenarbeit zu überzeugen, da wir von seinem Verhältnis mit ihr und den Vorgängen im Hintergrund wußten. Zwille sei Dank. Auch wenn die Aktion ein Fehlschlag war.
Es brach nun eine neue Zeit an. Besonders für mich.
ABSCHIED
Nach Zwilles Rekrutierung und dem Deal mit Dragow war uns, der RVA, klar geworden, daß meine Aufgabe im Ostbunker erfüllt war. Die Entscheidung, wie wir meinen Abgang am besten glaubhaft machen könnten, nahm uns ausgerechnet Sergejs zweiter Mann, Frog, ab. Er begann eine kurze Affäre mit mir und ich ließ mich darauf ein. Ohne Kalkül oder Hintergedanken von meiner Seite, ich hatte einfach mal wieder Lust auf Sex. Und mit Zuhältern kannte ich mich ja aus. Es wunderte mich daher nicht besonders, daß Frog mit der Affäre ein klares Ziel verfolgte: Er wollte meinen Laden für seine Kitty und ihren Traum vom eigenen Salon haben. Das Angebot kam wie gerufen und im März 2102 stand der Deal.
Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, als mich das Bunker-Team so lieb verabschiedete. Auf eine gewisse Weise war der Ostbunker doch eine Art Zuhause für mich geworden. Aber Ende August 2102 schloß "Lunas Kramladen" endgültig seine Pforte.
Meine letzte Aufgabe im Ostbunker bestand darin, den Aufbau der Sonderverwaltungszone nach unseren Bedingungen zu beobachten. Ich verließ einen völlig anderen Bunker als den, in den ich mich drei Jahre zuvor eingeschleust hatte.
Er war auch mein Werk. Und ich wollte noch mehr.
BEZIRKSDISTRIKT
Wir, die RVA, errichteten den Bezirksdistrikt Belm-Schinkel als sozialistische Enklave mit eigener Verwaltung und Volksvertretung. Es war eine Zeit der Träume und des Aufbruchs, an die ich mich trotz allem, was ich davor getan hatte und danach noch tun würde, gerne erinnere. Ich war zusammen mit meinen Genossen und vielen Belmskern wirklich davon überzeugt, daß wir der Ausgangspunkt einer neuen, sozialistischen Revolution auf deutschem Boden werden würden. Und ich freute mich auf die bessere Zukunft, die ich für meinen Sohn erkämpfen könnte. Das ZK der RVA gratulierte uns zu unseren Erfolgen und schickte jede nur erdenkliche Unterstützung. Wir waren die Hoffnung, ja, die Vorboten einer neuen Zeit.
Das Ende begann mit der Entführung und Ermordung von Sergej Dragow am 15. und 16. September 2102 durch die Koyoten und Italiener. Die Russen hatten uns nicht informiert und wir waren so bestürzt, daß Carlos damals persönlich im Ostbunker erschien, um die Lage einschätzen zu können. Wir hatten auf das falsche Pferd gesetzt. Die Russen machten deutlich, daß sie uns nicht mehr unterstützen würden und wir mußten eine weitere Eskalation verhindern, den Dragow-Erben Daumenschrauben anlegen.
Es war ein unsicherer, kalter Frieden und wir konnten oder wollten nicht erkennen, was sich über uns und unserem Traum zusammenbraute. Das Säbelrasseln des alten Friedensrats hielten wir für einen Bluff und als am 21. September 2103 die Blockade begann, da war es schon lange zu spät. Wir hatten bereits verloren.
Am Tag vor dem Beginn der Blockade wurde unsere treue Tschekistin Zwille ermordet. Vom Sichtec-Spitzel Uzi, wie ich heute weiß. Man fand damals eine falsche RVA-Kommandoerklärung bei Zwilles Leiche, in der sie als "Tschekistin im Ostbunker" bezeichnet wurde. Da es sich um eine Sichtec-Fälschung handelte, muß Uzis Führungsoffizier entweder sehr glücklich geraten oder aber Zwille enttarnt haben.
Ich weiß es bis heute nicht. Aber Zwille galt bei uns als das erste Opfer der Blockade.
BLOCKADE
Ich könnte unzählige traurige und tragische Geschichten über Hunger und Kälte in dieser Zeit erzählen, aber auch genauso viele Heldengeschichten, die von Widerstand und Opferbereitschaft handeln. Wir, die RVA, wollten ebenso wie die mehrheitlich hinter uns stehenden Belmsker unseren Traum nicht kampflos aufgeben und trotzten der Blockade mit dem Mut der Verzweiflung.
Doch je länger sie dauerte umso mehr wich dieser Trotz der Realität. Zur Jahreswende 2103/04 kam es im Bezirkskommando zum entscheidenden Richtungsstreit, in dem die "Realos" um Carlos und mich sich gegen die "Fundis" durchsetzten: Wir beschlossen, mit unseren Gegnern zu verhandeln. Über das noch verfügbare Cybernet nahm Carlos Kontakt zu einigen unserer alten russischen Freunde auf und bat um die Vermittlung eines Treffens mit verhandlungsbereiten Friedensräten, die auf ihrer Gehaltsliste standen. Die Zeit drängte, denn im Juni 2104 standen Wahlen bevor und ein politischer Richtungswechsel, der noch mehr zu unseren Ungunsten ausfallen würde, war absehbar. Nach Wochen der Vorbereitungen stimmten zwei Friedensräte einem Treffen mit unserem Unterhändler zu.
Am 28. Februar 2104, genau fünf Jahre nach meinem Wiedersehen mit Carlos, verließ ich mit der Hilfe von Schleusern den belagerten Bezirksdistrikt Belm-Schinkel.
Der Unterhändler war ich.
Wir hätten das Angebot unserer Verhandlungspartner annehmen und uns besser einiger korrupter Sichtecs bedienen sollen. Aber das Mißtrauen war groß und wir befürchteten, daß man mich einfach verhaften und den Fang eines Mitglieds der RVA-Kommandoebene feiern würde. Und so nutzten wir Kriminelle, die wie Kriminelle dachten und handelten. Sie entführten, mißhandelten und mißbrauchten mich.
Und forderten ein Lösegeld.
Ich weiß heute nicht mehr, wie ich diese zwei Wochen durchgestanden habe. Mich hielt wohl die Gewißheit am Leben und bei Verstand, daß Carlos mich nicht im Stich lassen würde. Und natürlich der Gedanke an mein Kind, das mich brauchte.
Carlos gelang es, das Treffen mit den Friedensräten zu verschieben. Und am 14. März 2104 kamen meine Befreier. Alte Bekannte aus dem Ostbunker, unter ihnen Hack, Brain, Styx und Antiq. Carlos hatte Sergejs Nachfolger Frog, der einen Durchbruch der Blockade schon länger plante, die Aktion befohlen. Sie war ein Erfolg. Noch am selben Tag fanden meine Verhandlungen mit den Friedensräten statt.
Sie blieben ohne Erfolg.
Unsere Minimalforderung war, öffentlich als Verhandlungspartner anerkannt zu werden. Dazu waren die Friedensräte nicht bereit und boten lediglich eine Lockerung der Blockade oder bestenfalls unseren freien Abzug an. Ich versprach, ihr Angebot weiterzuleiten und in der Nacht schlich ich mich zusammen mit meinen Befreiern zurück durch die Blockade. Nur Brain mußte zurückgelassen werden.
Ich bin den Befreiern, die Frog damals schickte, heute unendlich dankbar. Auch wenn ich das damals nicht zeigen konnte. In meiner Wahrnehmung waren sie keine Freunde, keine Chummer, sondern Hilfstruppen. Werkzeuge, die ihre Aufgabe erfüllten und nützlich waren.
Als wir, die RVA, nach meiner Rückkehr beschlossen, die Verhandlungen mit den Friedensräten abzubrechen, wurde mir schmerzlich bewußt, daß ich in meinem Denken und meinem Handeln ausgerechnet dem Mann sehr ähnlich geworden war, den ich immer noch mit abgrundtiefem Haß verfolgte. Steinbrück von Yikosama Medicine, der Tomcat genauso bedenkenlos entsorgt hatte wie ich nun unseren Traum. Der Bezirksdistrikt war unseren Zielen nicht mehr nützlich, nur sein möglichst spektakulärer Untergang konnte uns als Fanal für unseren Kampf noch dienlich sein.
Wir inszenierten den Untergang als Lehrstück der Propaganda. Und opferten Tausende.
ENDE
Die Farce der Friedensrats-Wahl war für uns, die RVA, die eindeutige Botschaft, daß wir nur aufgeben oder einen aussichtslosen Kampf kämpfen konnten. Oder präziser ausgedrückt: Die Menschen von Belm-Schinkel mit einem Gesichtsverlust für uns zu retten oder sie in den Tod und unendliches Leid zu schicken, um aus unserer Niederlage doch noch einen kleinen Sieg zu machen. Wie wir uns entschieden ist wohl bekannt.
Als der neue Friedensrat den Sturm ankündigte, waren wir fast froh darüber. Wir hätten nicht mehr lange durchgehalten. Was unsere Gegner behaupteten, entsprach der Wahrheit: Es gab einfach nichts mehr zu Fressen. Wäre die Sichtec nicht gekommen, hätte es eine Hungerkatastrophe gegeben. Aber das hätte an unserer und an meiner Verantwortung nichts geändert.
Die Räumung von Belm-Schinkel bekamen Carlos und ich nur am Rande mit. Als jene, die mich für eine der ihren hielten, im Ostbunker starben und verhaftet wurden, hatten wir, das RVA-Bezirkskommando "Tamara Bunke", uns bereits abgesetzt und den Bezirksdistrikt verlassen. Es war ein Befehl des ZK der RVA, das seine Vorzeigekämpfer nicht verlieren wollte. Ich will mich nicht mit einem "Befehlsnotstand" herausreden, aber es hätte auch nichts geändert, wenn wir, Carlos und ich, geblieben wären. Ich muß heute mit meiner Verantwortung leben und es ist seitdem kein Tag vergangen, an dem ich nicht an die Toten und die Trümmer unseres geopferten Traums gedacht habe. Es mag vermessen klingen, aber der Heldentod wäre vielleicht wirklich einfacher gewesen.
Wir, Carlos und ich, verbrachten danach noch gut ein Jahr bei der RVA. Als der Ausstieg für uns fest stand, schworen wir uns, daß wir vor unserem Untertauchen noch das tun würden, was wir konnten und mußten: Unsere Verantwortung übernehmen und die Wahrheit erzählen.
Ich habe es hiermit so gut getan wie ich konnte.
Wenn diese Geschichte erscheint, werden Carlos und ich Gejagte sein. Und es wird wohl nicht nur die RVA sein, die unseren Tod wünscht.
HellCat hat mir versprochen, daß er die Geschichte erst dann veröffentlichen wird, wenn mein Sohn, Carlos und ich in Sicherheit sind. Uns werden dieselben Menschen dabei helfen, die damals Red Star vor unserem eigenen Haß beschützt und ihm ein neues Leben geschenkt haben.
Mir bleibt nur, noch einmal um Vergebung für das zu bitten, was ich getan habe.
Aber ich weiß, daß mein Tomcat seinem Sohn und seiner Luna in unserem neuen Leben zuschauen wird.
Und dabei in Frieden lächelt..."