OSNABRÜCK UND DIE QUALEN DER WAHLEN:
Votum zum Friedensrat von blutiger Mordserie an lokaler Unterwelt-Prominenz überschattet

Koyoten-Chefin Wheazle am Zweigkanal massakriert
Mafia-Consigliere Gambino bei Familienfeier vergiftet
Sichtec-Vizedirektor Hirken in Folter-Club erschossen
Rache der Ex-Dragows und Ex-Ostratten fordert 13 Tote
Amtliches Endergebnis der Wahl veröffentlicht

(hc) Die Zeiten der Unterweltkriege schienen in der Friedensstadt Osnabrück nach dem Untergang des Ostbunkers (RUNNER'S RESORT berichtete) und dem gänzlich unblutigen Ende der Unterweltkoalition (RUNNER'S RESORT berichtete) bereits der Vergangenheit anzugehören als buchstäblich am Vorabend der Neuwahlen zur Plexregierung die Gewalt wieder die Straßen beherrschte: Nach der Befreiung ihres 2105 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten letzten Bosses Tomas "Hack" Lundmark (RUNNER'S RESORT berichtete) hinterließen die ehemaligen Mitglieder der 2104 zerschlagenen Dragow-Familie und der 2106 aufgelösten Ostratten die blutige Spur eines unerwarteten Rachefeldzugs: Mit Franziska "Wheazle" Wieselmann, Florentino Gambino und Johann Hirken töteten sie drei Schlüsselfiguren der Koyoten, La Cosa Nostra und Russischen Mafia, die einst entscheidend zum Untergang des Ostbunkers und damit zum Ende der Dragows und Ostratten beitrugen. Eine späte aber spektakuläre Rache, die das Ergebnis der Friedensratswahl im wahrsten Sinne des Wortes überschattet.

Samstag, 12. Mai 2107, 02.00h, Distrikt Wüste, Gewerbegebiet: Eine Sichtec-Streife reagiert auf den Notruf eines Gefangenentransporters und findet diesen leer und mit drei erschossenen Sichtec-Offizieren vor. Die "Fracht", der prominente Gefangene Tomas "Hack" Lundmark, ist verschwunden. Aus noch nicht geklärten Gründen bleibt die Meldung über diese Gefangenenbefreiung in einer unteren Ebene der Sichtec-Hierarchie stecken, so daß keine Fahndung nach dem Flüchtigen und seinen Helfern eingeleitet wird. Genauso unklar bleibt auch, warum der von der Justizia AG als "extrem gefährlich" eingestufte Hack nur mit einem Transport der niedrigsten Sicherheitsstufe verschubt und weshalb er überhaupt von der Justiziavollzugsanstalt Jütland in Dänemark-Schleswig nach Osnabrück in Bremen-Niedersachsen verlegt wurde.

Samstag, 12. Mai 2107, 14.00h, Distrikt Bramsche, Zweigkanal: Spaziergänger entdecken neben drei tot im Kanalwasser treibenden Mitgliedern der Koyoten die grausam zugerichtete Leiche der Gangchefin Franziska "Wheazle" Wieselmann. Da Wheazle noch amtierende Friedensrätin ist, leitet die Sichtec AG umfangreiche Ermittlungen ein, kann aber aufgrund des Fehlers in ihrer Bürokratie nicht die naheliegende Verbindung zur Hack-Befreiung erkennen.

Samstag, 12. Mai 2107, 17.30h, Distrikt Bramsche, Konzern-Wohngebiet: Bewohner einer Mehrparteien-Villa im Fürstenauer Weg betätigen den Sichtec-Notruf nachdem in einem Apartment im Dachgeschoß mehrere Schüsse gefallen waren. Die eintreffende Streife findet eine geplatzte Familienfeier der La Cosa Nostra mit einem Toten vor, der nicht erschossen sondern vergiftet wurde: Consigliere Florentino Gambino, der als das "Mastermind" des unsichtbaren Krieges der La Cosa Nostra gegen die russische Konkurrenz Bekanntheit erlangte (RUNNER'S RESORT berichtete). Die Mörder kamen in der Verkleidung eines italienischen Catering-Service und ließen eine ID auf den Namen "Lars Sterninger" zurück - was sich aber wegen des Schweigens der anwesenden Mafiosi erst Stunden später herausstellt.

Samstag, 12. Mai 2107, 23.30h, Distrikt Altstadt-Westerberg, Sichtec-Wohnsiedlung: Mit einem Großeinsatz reagiert die Sichtec AG auf einen Notruf von Sicherheitsvizedirektor Johann Hirken, kann aber nur noch eine bizarre Szenerie von Gewalt und Gegengewalt vorfinden: In einem zum Folterstudio umgebauten Kellerraum eines Reihenhauses liegen die von Projektilen durchlöcherten Leichen von Sicherheitsvizedirektor Johann Hirken, dessen Stellvertreter Sicherheitsoberrat Leonhard Kress und drei Sichtec-Offizieren; ein Bediensteter kann schwer verletzt geborgen werden und noch in der Nacht erste Aussagen zum Tathergang machen. Die Ermittlungen ergeben, daß Hirken und sein Stellvertreter sich zu einer privaten Folter-Session getroffen und dafür die ehemalige Ostbunker-Prostituierte "Lolly Pop" als Opfer mißbraucht hatten, die sich in Begleitung des ehemaligen Ostbunker-Musikers Lars "Lance L'Etoile" Sterninger befand. Hirken war in einen Hinterhalt gelockt worden und auch die Sichtec zieht jetzt die richtigen Schlüsse, wertet die Spuren aus und entdeckt den Informationsstau in ihrer Bürokratie: Am frühen Morgen des 13. Mai 2107 werden die Fahndungen nach Tomas "Hack" Lundmark, Frederik "Brain" Majowski, Lars "Lance L'Etoile" Sterninger und den Identitätslosen "Antiq" und "Lolly Pop" herausgegeben - wegen der Morde an Wheazle, Gambino und Hirken sowie sieben Sichtec-Offizieren und drei Koyoten-Gangern.

Wie die ehemaligen Dragows und Ostratten es erreichten, nicht nur ihren in der Hochsicherheits-Einrichtung Jütland inhaftierten Ex-Boss verlegen zu lassen, sondern auch das unglaubliche Glück zu haben, daß dessen Befreiung fast 24 Stunden praktisch unentdeckt blieb, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Es verschaffte ihnen jedenfalls die Möglichkeit, in weniger als zwölf Stunden ungestört drei gut geschützte VIPs spektakulär zu ermorden und danach ohne eigene Verluste zu entkommen - eine "Leistung", die auch die Friedensratswahl überschattet. Hier das amtliche Endergebnis [neu gewählt/wiedergewählt (Partei), Beruf (Bemerkungen)]:

Distrikt Altstadt-Westerberg (3 Sitze)
- Dr. Konstanze Maria Freifrau von Stein (NWU), OCP-Exec
- Natascha Pjotrowna Hirken (NWU), Künstlerin (Witwe von Johann Hirken, Russische Mafia)
- Dr. Frederic Severin Crueger (NWU), Universitätsprofessor

Distrikt Fledder (3 Sitze)
- Anita Abendroth (NWU), Pfeiffenbrink-Exec (Witwe von Dr. Armin Abendroth)
- Dr. Dieter Mönnikes (NWU), Karmann-Exec
- Frank Konieczny (parteilos), Gryphon-Exec

Distrikt Wüste (2 Sitze)
- Franz Walter (NWU), Privatier (Ex-Star des VfL Osnabrück)
- Thorsten Dewitz (NWU), Kaufmann (auf der Gehaltsliste der Cosa Nostra)

Distrikt Bramsche (2 Sitze)
- Dr. Karl Schoppmeier (NWU), Hellmann-Exec
- Stefan Knape (NWU), Immobilienmakler (auf der Gehaltsliste der Russischen Mafia)

Distrikt Belm-Schinkel (1 Sitz)
- Konrad Jegorowitsch Orlow (parteilos), Laienprediger (der "Engel von Belmsk")

Distrikt Dodesheide (1 Sitz)
- Heinrich Ossendorf (parteilos), Rechtsanwalt (der "Eiserne Heinrich")

Von den 2104 gewählten Friedensräten (RUNNER'S RESORT berichtete) traten außer Harald Bodenski (NWU) sämtliche Vertreter der beendeten Unterweltkoalition nicht mehr an: Travis Fitzgerald Bonnano (parteilos), Franziska "Wheazle" Wieselmann (parteilos) und Pjotr Wladimirowitsch Putin (parteilos). Ihre Sitze nehmen der Leiter des Instituts für hermetische Tiefenpsychologie an der Wilhelm-Karmann-Friedensuniversität, Dr. Frederic Crueger, der Exec des erst kürzlich in Osnabrück ansässigen Cyber- und Biotechnologiekonzerns "Gryphon Group", Frank Konieczny, der NWU-Parteisoldat und Ex-Star des VfL Osnabrück, Franz Walter, und der als "Engel von Belmsk" bekannt gewordene russisch-orthodoxe Laienprediger Konrad Orlow ein.

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