CHEMIETANKER VERSCHWINDET SPURLOS

War es das Werk von Piraten und steht
eine neue Drogenflut in Bremen bevor?

(bt) In der vergangenen Nacht von Samstag auf Sonntag verschwand ein Chemietanker des Konzerns Arcelor Mittal Chemicals auf der Weser spurlos. Hansec hält sich über die Umstände und die geladene Fracht bedeckt, Acelor Mittal Chemicals schweigt ebenso. Gerüchte besagen, die geladenen Chemikalien könnten als Grundsubstanzen für die Modedroge "Blue Ice" (RUNNER'S RESORT berichtete) verwendet werden. Steht dem Plex Bremen eine neue Flut von Drogen bevor?

Am frühen Nachmittag wurde bekannt, daß der Konzern Acelor Mittal Chemicals in der letzten Nacht auf der Weser ein Schiff verloren hat. Der Produkttanker "AMC-C-1701" verschwand in der Zeit von 02:00 bis 02:30 Uhr spurlos vom Radar der Küstenüberwachung. Acelor Mittal erhob daraufhin umgehend Klage gegen das Unternehmen Hansec, das für die Sicherheit auf der Weser, auch bis über die Grenzen des Plexes hinaus, verantwortlich ist. Wie genau es zu diesem Zwischenfall kommen konnte, ist noch nicht bekannt, die ersten Untersuchungen gaben aber Grund zu der Annahme, daß es sich um einen Piratenüberfall gehandelt hat. Wie das 87 Meter lange und 16 Meter breite Schiff allerdings völlig spurlos verschwinden konnte, bleibt im Dunkeln. Die Produkttanker der AMC-C-17er-Serie gelten als äußerst zuverlässige Schiffe für den Transport von Chemikalien auf Binnengewässern. Über eine Besatzung verfügen die vollautomatisierten Schiffe nicht, allerdings werden sie von einem Sicherheitsteam an Bord und von bis zu zwei Patrouillenbooten begleitet.

Was der verschwundene Tanker aber geladen hatte, darüber hüllt sich sowohl Acelor Mittal als auch Hansec in Schweigen. Offiziell gibt es keinerlei Frachtlisten, da es sich um einen innerbetrieblichen Transport eines Großkonzerns handelte und diese nach dem Abkommen von 2095 nicht meldepflichtig sind. Einzig das Ziel des Tankers war bekannt: Das Werk von Acelor Mittal Pharmazeuticals in Copenhagen. Gerüchten zufolge handelte es sich bei diesem Transport um eine Rohstofflieferung für die Herstellung von selbstauflösenden Organverbänden. Diese Bandagen dienen der postoperativen Behandlung in der Implantatschirurgie und haben die Heilungszeiten nach einem Eingriff um ca. 20 Prozent senken können. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, wurde in Copenhagen ein Werk für die Herstellung dieser Verbände aus dem Boden gestampft. So gut der Einsatzzweck für die operative Nachbehandlung auch sein mag: Es ist bekannt, daß die Grundsubstanz für die Verbände auch eine wichtige Hauptzutat der Modedroge "Blue Ice" ist und man vermutet, daß gut 50 Tonnen dieser Grundsubstanz in verdünnter Form in einem der Tanks gelagert waren. Diese könnten also für die Herstellung von Blue Ice verwendet werden - sofern man sie vorher destilliert. Ob die Kontrollen der Brennstoffzufuhr im Bremer Norden, die heute um 13:00 Uhr seitens der Sichtec starteten, damit zu tun haben?

Sollten diese Annahmen zutreffen, so könnte dem Plex Bremen eine neue Flut der Modedroge bevorstehen. Seitens der Sichtec, Hansec oder des Senats antwortete man auf unsere Vermutung nur: "Kein Kommentar".

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