BREMEN EXPLOSIV:
Der Newsflash aus dem Norden
Senat rationiert Alkohol und Tabakprodukte
Kontrollgruppe schaut Sichtec auf die Finger
Hohe Kriminalität südlich der Weser jetzt offiziell
(bt) Als Erweiterung des im Jahre 2075 im Bremer Plex eingeführten Anti-Drogen-Konzeptes wird am 01. Mai 2103 mit der Rationierung von Alkohol und nikotinfreien Tabakprodukten eine ganz erhebliche Verschärfung auf die Bürger der Freihandelszone zukommen.
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert hat der Senat der Hansestadt erstmals ein "Gesetz zum Schutze der Bevölkerungsgesundheit" erlassen, das den Konsum der Volksdrogen Alkohol und Nikotin reglementierte. Die Abgabe von Alkohol an Personen unter 21 Jahren wurde strafrechtlich verfolgt und zum ersten Mal der verpflichtende, automatisierte Altersnachweis für den Kauf von Alkoholika eingeführt. Darüber hinaus wurde der Genuß von Alhokol in der Öffentlichkeit auf die Stunden nach 18 Uhr beschränkt. Tabakprodukte wurden erstmalig 2008 aus öffentlichen Gebäuden und Gaststätten verbannt, das seinerzeit bundesweite Gesetz kippte allerdings im Jahre 2016 durch einen Volksentscheid. Der Schutz der Nichtraucher wurde danach nicht weiter beachtet, man konzentrierte sich auf die Definition von harten und weichen Drogen. Erst 20 Jahre später wurde das Nichtraucherschutzgesetz im Plex Bremen wieder angedacht und im Jahre 2048 durch den Senat beschlossen. 2075 wurde dieses Gesetz noch einmal erweitert: Das Mindestalter für den Erwerb von Tabakprodukten wurde auf 21 Jahre erhöht und das Rauchen in öffentlich zugänglichen Gebäuden verboten. Zur Durchsetzung dieses Verbots wurden flächendeckend sehr empfindliche Rauchmelder in den Gebäuden installiert und zwei Jahre später zur Pflicht für neue Bauten gemacht.
Vor zwei Jahren wurde das Nichtraucherschutzgesetz dann noch einmal verschärft und in die heute gültige Fassung gebracht: Nachdem Tabakersatzprodukte nebst Nikotinersatzpräparaten auf den Markt drängten, wurde Nikotin in die strafrechtlich relevante Liste der weichen Drogen aufgenommen und seitdem behandelt wie psilocybinhaltige psychoaktive Pilze, Cannabis, Benzodiazepine, Barbiturate, Opioide und Amphetamine. Eine medizinische Verwendung von Nikotin wurde allerdings nicht ausgeschlossen.
In der gestrigen Freitagssitzung des Bremer Senats wurde nunmehr ein erweitertes Konzept zum Schutze der öffentlichen Gesundheit verabschiedet. Wie sich schon seit Monaten angekündigt hatte, wird der Erwerb von Alkohol und nikotinfreien Tabakprodukten rationiert werden! Dieser drastische Schritt ist die Reaktion auf die gestiegene Abhängigkeit von den Volksdrogen Alkohol und Neofotin. Der seit drei Jahren eingeführte Nikotinersatzstoff Neofotin zeigt eine ähnliche Wirkung wie das Nikotin. Es erzeugt ebenso das Verlangen nach einem Tabakerzeugnis und durch das immer kürzer werdende, gewöhnungsbedingte Reiz-Reaktions-Intervall eine immer stärker ausgeprägte Sucht in Form von erhöhtem Tabakkonsum.
Die Rationierung von Alkohol und Neofotin-Tabakprodukten wird über die ID-Card des Bürgers abgewickelt. Die genaue Rationierung steht noch nicht fest, aktuelle Überlegungen gehen von "maximal 500ml Bier am Tag und 250ml hartem Alkohol pro Monat" und "einer Schachtel Neofotin-Zigaretten pro Woche" aus. Diese Einschränkung erzeugte natürlich Empörung bei Beck & Co., dem größten Bierproduzenten der Region. Die Tatsache, daß Beck seine Zentrale genau im Plex hat, ist an sich schon eine Ironie, aber die nun benötigte zusätzliche Bewachung der Biertransporte muss wohl erst einmal verdaut werden.
Das neue Gesetz zur Einschränkung des Alkohol- und Neofotin-Konsums bietet jetzt natürlich für Schmuggler eine lukrative Einnahmequelle. Erstmals ist es möglich, die aus dem Plex geschmuggelten Waren mit einer anderen Ware zu bezahlen, die gleich wieder in den Plex hineingeschmuggelt werden kann. Wie lange das Gesetz aufrechterhalten bzw. ob es überhaupt durchgesetzt werden kann, und wann sich wohl die ersten Untergrundkneipen bilden, in denen auch die Menschen ohne ID Bier kaufen können, wird sich zeigen.
(bt) Nach dem wiederholt harten Vorgehen der Sichtec wurde vom Senat gestern die Einrichtung einer Kontrollgruppe beschlossen, die den Sicherheitskonzern überprüfen soll. Dabei soll besonders auf die Führungsetagen der Sichtec eingegangen werden.
Eine Überprüfung sei längst überfällig, so der Senatspräsident Sigmar Theodor (NWU). Die Kontrolle ist für einen Zeitraum von zwei Monaten geplant. Dabei ist nicht auszuschließen, daß die Kräfte der Sichtec eher für Innen- als für Außendienste verwendet werden. Mittlerweile wurde bekannt, daß bei dem folgenschweren Sichtec-Einsatz am Sperrwerk "Martha" (RUNNER'S RESORT berichtete) der Sohn des Industriellen Siegfried Lüders ums Leben gekommen ist. Der Einfluß des 56jährigen Lüders auf die Politik des Plex war schon in den letzten vier Jahren legendär. Es ist also zu vermuten, daß der harte Kurs des Senats gegen die Sichtec auf diese Graue Eminenz zurückzuführen ist.
(bt) Die Ergebnisse aktueller Studien zeigen, daß die Jugendkriminalität in den Stadtteilen südlich der Weser signifikant gestiegen ist. Im Gegensatz zum Vorjahr ist ein Anstieg von 60% zu verzeichnen.
Dabei ist auffällig, daß die meisten Straftaten im Stadtteil Neustadt in die Kategorie Beschaffungskriminalität und Diebstahl fallen, während die Stadtteile Huchting & Woltmershausen sowie Oberviehland vorrangig mit Schmuggel zu kämpfen haben. Bei dieser Statistik handelt es sich aber lediglich um die tatsächlich erkannten Straftaten. Die Sichtec hat diese Stadtteile lange Zeit vernachlässigt und erst vor wenigen Jahren wieder mit der Kontrolle begonnen. Dabei ist es natürlich nicht verwunderlich, daß eine solche Statistik zum Wohle der Sichtec unter dem Motto "Die Neustadt wird wieder sicherer, Sichtec deckt 60% mehr Verbrechen auf" durch die Medien geht. RUNNER'S RESORT hat mit einigen Bürgern der Stadtteile gesprochen: Diese berichten, daß die Zahl der statistisch erfaßten Straftaten nur einen kleinen Teil der gesamten Fälle darstellt; eine Schätzung geht von 10% aus. Ein Erfolg für die Sichtec?