BOMBENANSCHLAG AM PINKELBERG?

Friedensrat, Sichtec und Medien schweigen

(hc) Wie RUNNER'S RESORT aus sicherer Quelle erfahren konnte, ereignete sich in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr im Distrikt Altstadt-Westerberg eine Sprengstoffexplosion. Die Bombe ging in der Nähe des Sichtec-Sicherheitszentrums am Heger-Tor-Wall hoch und beschädigte eine Häuserfassade sowie ein geparktes Fahrzeug. Mehrere Fensterscheiben gingen zu Bruch, verletzt wurde aber wohl niemand. In den offiziellen Verlautbarungen von Friedensrat und Sichtec wird ein Sprengsatz jedoch interessanterweise mit keinem Wort erwähnt - dort, wie auch in den Nachrichten der großen Medien, ist lediglich von einem "Fahrzeugbrand aus Unachtsamkeit" die Rede.

Als der ohrenbetäubende Knall am frühen Morgen des 15. Juni 2101 die nächtliche Stille der isolierten Hochsicherheitsenklave Pinkelberg zerriß, herrschte im nahe gelegenen Sichtec-Hauptquartier helle Aufregung: Mehrere gepanzerte Einsatzfahrzeuge rückten aus und sperrten den Explosionsort, der nur knapp 100 Meter von der stark befahreren Distrikt-Transitroute (dem "Ring") entfernt liegt, weiträumig ab. Die Anwohner wurden evakuiert und Sichtec-Kräfte begannen mit der Spurensicherung. Augenzeugen berichten, daß es sich beim Auslöser der Explosion definitiv um einen Sprengsatz gehandelt habe, der in einem Abfallbehälter deponiert gewesen sei - und nicht etwa um ein brennendes Auto. Zwar wurde ein in der Nähe geparktes Fahrzeug beschädigt, aber nur durch umherfliegende Splitter - es wies nicht einmal Brandspuren auf und war sogar noch fahrtüchtig! Die Bombe hatte zwar offensichtlich nur eine geringe Sprengkraft, war aber mit Metallteilen gespickt, um eine "Splitterwirkung" zu entfalten - in einschlägigen Kreisen setzt man solche Konstrukte bevorzugt gegen sogenannte "weiche" Ziele, also insbesondere Menschen, ein. Nur zwölf Stunden nach der Explosion erinnert schon fast nichts mehr an den nächtlichen Zwischenfall - lediglich ein Bauunternehmen ist immer noch dabei, die leichten Schäden in der Umgebung auszubessern.

Es bleibt die Frage, warum von offizieller Seite mal wieder die Nebelwerfer angeschmissen werden: Ist es der Sichtec nur peinlich, daß mitten in ihrem hochgelobten Hochsicherheitsdistrikt, zumal noch in der Nähe ihres eigenen Hauptquartiers, ein solcher Anschlag stattfinden konnte? Oder wissen unsere allerliebsten Sicherheitsexperten tatsächlich mehr als sie zugeben wollen - zum Beispiel über die (möglicherweise sehr beunruhigenden) Hintergründe dieses offensichtlichen Attentats? Polit-Terroristen scheinen jedenfalls nicht am Werk gewesen zu sein - zumindest fehlt bis jetzt ein ansonsten übliches Tatbekenntnis. Dennoch weisen alle Indizien, insbesondere die Machart der Bombe, darauf hin, daß es sich um einen versuchten Mordanschlag gehandelt hat. Doch wer war das Ziel? In den Häusern am Explosionsort wohnen mehrheitlich einfache und zivile Angestellte der Sichtec AG - schlüssige Anschlagsziele sucht man dort vergebens. Somit bleiben nicht nur der oder die Täter, sondern auch das mögliche Opfer vorerst im Dunkeln. Aber natürlich wird RUNNER'S RESORT nicht aufgeben und weiter versuchen, die Hintergründe dieses sehr mysteriösen Anschlags aufzudecken - Infos und Hinweise sind, wie immer, willkommen!

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